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Allergie
Immunapparat
Um die Frage, was eine Allergie ist,
beantworten zu können werden wir uns zuerst mit unserem Immunsystem
beschäftigen. Das Immunsystem ist ein wichtiges Organ unseres Körpers, ohne
das der Mensch nicht lebensfähig ist. Es ist dafür da, alles
Körperfremde, so genannte Antigene zu erkennen und so schnell wie
möglich aus dem System Mensch zu eliminieren. Antigene sind z.B. Bakterien
und Viren. Wir können ein spezifisches und ein unspezifisches Abwehrsystem
unterscheiden. Das spezifische Abwehrsystem wird noch weiter in ein humorales und zelluläres Abwehrsystem unterteilt. Dabei
ist zu beachten, dass diese Systeme nicht streng voneinander geschieden
werden können, sondern dass die Übergänge fließend sind, und die beiden
Systeme sich gegenseitig ergänzen und unterstützen.
Das unspezifische Abwehrsystem
Zum unspezifischen Abwehrsystem gehören
alle Abwehrmaßnahmen, die der Körper ergreift um schädigende Stoffe
auszuschalten. Hierzu werden die Phagozyten, also Fresszellen gerechnet,
aber auch allgemeine Schutzmaßnahmen wie der Säureschutzmantel der Haut und
antibakterielle Enzyme des Magens und Darmes gehören dazu. Auch die
Interferone werden zum unspezifischen Abwehrsystem gezählt. Es handelt sich
dabei um Glykoproteine, also kleine
Eiweißmoleküle, die in den Zellen gebildet werden und die eine besondere
Wirkung gegen Viren zeigen, evtl. auch gegen das Wachstum bösartiger
Tumore. Charakteristisch für das unspezifische Abwehrsystem ist: es kann
sofort ohne früher mit der Substanz Kontakt gehabt zu haben eine
körperfremde Substanz unschädlich machen.
Das spezifische Abwehrsystem
Es ist ein hochspezialisiertes
System das gegen einen schädigenden Stoff, ein so genanntes Antigen mit der
Bildung eines ganz bestimmten Antikörpers, also Abwehrstoffes reagiert.
Antigen und Antikörper passen zusammen wie Schlüssel und Schloss. Das
bedeutet, dass gegen ein bestimmtes Antigen ein ganz bestimmter Antikörper
erzeugt werden muss, wenn es sich um einen erfolgreichen spezifischen
Abwehrvorgang handeln soll. Antikörper sind ähnlich gebaute Eiweißstoffe.
Jeder dieser Waffen hat spezifische Aufgaben. Diese Art der Abwehr ist bei
einem wiederholten Kontakt sehr wirksam, da im Körper nach einem solchen
Kontakt Gedächtniszellen existieren, die in der Lage sind, Informationen
über die besondere Form eines Antigens zu speichern. Bei erneuter Infektion
kann der Körper schnell reagieren. Das AIDS - Virus hat die dumme Eigenschaft,
genau diese Zellen, in denen unser immunologisches Gedächtnis gespeichert
ist zu zerstören.
Humorales Abwehrsystem.
Dieses Abwehrsystem beginnt im Alter von
etwa 6 Monaten zu arbeiten. Es beruht auf der Tätigkeit der B-Lymphozyten
und der von ihnen gebildeten Plasmazellen die die
Antikörper erzeugen.
Zelluläres Abwehrsystem.
Einen wichtigen Teil der zellulären
Abwehr stellen die T-Lymphozyten dar, die die Fähigkeit haben an ihrer
Oberfläche Antikörper zu bilden. Im weiteren Sinne zählt man zum zellulären
System auch die Mikro- und Makrophagen, das sind
kleine und große Fresszellen.
Reticuloendotheliales System Reticulohistiozytäres
System.
Das RES / RHS ist eine funktionelle
Einheit überall im Körper vorkommender Abwehrzellen. Seine Aufgabe liegt in
der Phagazytose, also dem Fressen von
Fremdstoffen und der Immunkörperbildung. Diese Zellen kommen in den lymphatischen Organen, und im Körpergewebe vor. Nun
besprechen wir die wichtigsten Zellen des RES oder RHS in einzelnen. Reticulumzellen bilden das Grundgerüst aller lymphatischer Organe wie
Lymphknoten, Tonsillen, Milz, und des roten Knochenmarks. Bei den Sinusendothelzellen handelt es sich um Zellen, die in
der Wand der Kapillaren, also den kleinsten Blutzellen eingebaut sind und
die die Fähigkeit zur Phagozytose haben. Diese
Zellen finden wir in den Kapillarräumen der Milz der Lymphknoten der
Tonsillen des Knochenmarks und der Leber. Histiozyten
sind große unregelmäßig geformte Zellen im lockeren Bindegewebe, die aus
dem Blut stammen, in dem sie als Monozyten
bezeichnet werden.
Antikörper, Waffen des Immunsystems
Wie bereits erwähnt, besteht eine der
Aufgaben unseres Immunsystems darin, Antigene, also körperfremde Substanzen
innerhalb unseres Organismus aufzufinden und unschädlich zu machen.
Antigene sind also körperfremde, feindliche Substanzen, wie Viren,
Bakterien oder Pilze. Aber auch Proteine, also Eiweise,
Polysyccharide, Lipide
oder Nucleinsäuren können im Blut gelöste
Antigene darstellen, wenn sie körperfremden Charakter haben. Um diesen
Feinden Widerstand leisten zu können hat unser Organismus Antikörper
entwickelt. Antikörper sind hochspezifische Eiweise
aus der Gamma Globulin Gruppe, die in der Lage
sind, mit einem Antigen eine Verbindung einzugehen. Durch diese Verbindung
zwischen Antigen und Antikörper beginnt in der Regel die Unschädlichmachung oder Neutralisierung des Antigens.
Gebildet werden unsere Antikörper von so genannten Plasmazellen.
Eine dieser Zellen kann pro Sekunde bis zu 2000 dieser Antikörper
herstellen. Zwar haben wir nur einen kleinen Teil der weißen
Blutkörperchen, also Leukozyten als Plasmazellen
vorliegen aber in jedem Kubikmillimeter unseres Blutes tummeln sich
immerhin zwischen viertausend und zehntausend weiße Blutkörperchen. Wenn
wir dann noch bedenken, dass nur ca. 5% der weißen Blutkörperchen innerhalb
des Blutes und die restlichen 95% im Knochenmark, Lymphknoten und stationär
in den Organen verweilen, kommen wir auf ganz schön astronomische Zahlen.
Unser Immunsystem ist also ein mächtiger Apparat, der, so mächtig er ist,
auch mächtig viel zerstören kann, wenn er in die falsche Richtung
losschlägt. Und bei jedem Allergiker oder Autiommunpatienten
bekämpft unser Immunsystem anstelle der Feinde unschädliche Fremdsubstanzen
oder noch schlimmer körpereigenes Gewebe. Unsere Immunglobuline,
also Antikörper werden in verschiedene Klassen eingeteilt, von denen jede
unterschiedliche Aufgaben hat. Allergene sind im Unterschied zu den
Antigenen oft nicht oder kaum feindlichen Charakters. Allergene bekommen
also erst durch eine körpereigene Fehlreaktion, im Rahmen der Bildung von
Antikörpern einen Schädigungscharakter.
Allergische Reaktion vom Typ 1
Bei dieser Form der Allergie verbinden
sich vorwiegend Mastzellen oder Granulozyten, auf
deren Oberflächen sich Antikörper vom Typ E befinden mit Allergenen.
Pollen, Erdbeeren, Fischeiweiß oder auch Penicilline können diese Allergene
darstellen. Durch den Kontakt zwischen Antigen und Antikörper auf den
Zellen geben diese Zellen verschiedene Mediatorsubstanzen
ab, die schwere Funktionsstörungen auslösen können. Es entstehen lokal
Ödeme und Nesselsucht, wie beim Asthma bronchiale oder beim Heuschnupfen.
Im schlimmsten Fall, wenn sich die Reaktion nicht auf einen bestimmten
Körperbereich begrenzen läßt, entsteht der
lebensgefährliche Zustand eines anaphylaktischen
Schocks, bei dem Krämpfe der Bronchialmuskulatur den Tod bedingen können.
Bei der so genannten Desensibilisierung werden spezielle Antigene einem
Menschen subkutan, also unter die Haut injiziert. In der Folge dieser
Injektionen werden vom Immunsystem vermehrt Antikörper vom Typ G gebildet.
Antigene, die eine Verbindung mit diesen Antikörpern vom Typ G eingehen,
können sich nicht mehr mit den Antikörpern vom Typ E auf den Granulozyten oder Mastzellen verbinden. Dadurch
reduziert sich die allergische Reaktion.
Allergische Reaktion vom Typ 2
Bei dieser Allergie besteht das Allergen
vorwiegend aus Fremd- oder körpereigenen Zellen. Antikörper vom Typ G oder
M verbinden sich mit den Zellen und lösen dadurch die Zellzerstörung aus.
Bekannt wurde diese Allergieform zuerst durch die Transfusionszwischenfälle
und bestimmte Formen von Anämien. Auch der Diabetes mellitus vom Typ 1
lässt sich vermutlich auf solch eine allergische Reaktion zurückführen.
Angriffsziel unseres Immunsystems sind unsere eigenen Inselzellen unserer
Bauchspeicheldrüse, die ja das Insulin produzieren sollten. Interessant
dabei ist, dass solche Entgleisungen unseres Immunsystems oft nach
Infektionen mit Coxsackie- oder Masernviren
entstehen.
Allergische Reaktion vom Typ 3
Immunkomplexe, also Verbindungen von
Antigenen mit Antikörpern lösen an der Eintrittsstelle des Antigens lokale
Entzündungen aus. Oft sieht man dieses Bild bei der so genannten
"Farmerlunge", wenn Substanzen aus verschimmeltem Heu wiederholt
mit Lungengewebe in Verbindung treten. Durch den Kontakt der Lunge mit
Exkrementen von Tauben oder Hühnern kann die so genannte
"Vogelzüchterlunge" entstehen. Beginnen diese Immunkomplexe im
Kreislauf zu zirkulieren, so lagern sich die Antigen - Antikörper - Komplexe
an den Blutgefäßen von Organen an. Geschieht dieser Vorgang in der Niere,
so kann es zu Formen der Glomerulonephritis, also
einer sehr ernst zu nehmenden Nierenerkrankung kommen.
Grunderklärung zur Allergie
Grundsätzlich erscheint uns eine Allergie
als eine fehlgesteuerte, nicht im Verhältnis zur Schädigung stehende
Immunfunktion. Unser Immunsystem oder unsere Abwehr, wie wir sie auch
nennen können, bekämpft dabei großmolekulare Substanzen. Diese Allergene,
so nennen wir diese Substanzen, haben jedoch für unseren Organismus
entweder keine oder eine nur geringe reale Schädigungswirkung. Da unser
Immunapparat natürlich nur eine begrenzte Leistungsfähigkeit besitzt,
fehlen dem Abwehrsystem logischerweise die Energien oder Potentiale, die im
Rahmen des Kampfes gegen unschädliche Allergene verloren gehen. Nun kann
unser Immunsystem aufgrund des Verlustes, durch das sinnlose und selbstzerstörerische allergische Geschehen zwangsläufig
nur noch einen Teil seiner Funktionen durchführen, für die es geschaffen
ist. Mit anderen Worten müssen nun verschiedene, jedoch auch höchst
wichtige Abwehrfunktionen vernachlässigt werden. Wir haben nun mindestens 2
so genannte Krankheiten. Die vordergründig bekannte Allergie, also
überschießende Immunreaktion gegen Substanzen, die keinen oder kaum
feindlichen Charakter haben und die daraus resultierende Schwächung des
Organismus und seiner Immunfunktionen an anderer Stelle. Zusätzlich führt
dieser immunologische Abwehrkampf natürlich zu Schäden im Kampfgebiet, also
verschiedenen Körperregionen, je nachdem, wo sich die Allergie bemerkbar
macht. Wir kennen bereits viele Krankheiten, die sich auf gestörte
Immunfunktionen zurückführen lassen. Und es werden immer mehr, von denen
wir erkennen, daß ein Zusammenhang mit der
fehlgesteuerten Abwehrfunktion besteht. Bei Krankheiten des rheumatischen
Formenkreises bekämpft unser Immunsystem körpereigene Substanzen, ebenso
bei der multiplen Sklerose und vielen anderen Autoimmunkrankheiten. Bei all
diesen Formen führt unser Organismus Abwehrwaffen, die ihm eigentlich zum
Schutz vor feindlichen Substanzen und Erregern zur Verfügung stehen in den
Kampf gegen den eigenen Körper. Im weiteren Verlauf möchte ich über einige
Anschauungen sprechen, die dieses selbstzerstörerische
Geschehen möglicherweise erklären können.
PSYCHOSOMATIK
Im engeren Sinne verstehen wir unter
Psychosomatik die Wirkung der psychischen Aktivitäten, also unserer
Emotionen auf unseren Organismus. Wichtig erscheint die Erkenntnis: Die
oberste Instanz der Steuerung unserer körperlichen Funktionen ist unser
zentrales Nervensystem, der Sitz unserer Psyche. Ob nun mit Hilfe des animalen Nervensystems zum Beispiel eine Hand bewusst
ein Glas ergreift, oder mit Hilfe des Vegetativen Nervensystems zum
Beispiel die Verdauung aktiviert wird, oder mit Hilfe des Hormonsystems zum
Beispiel der Zyklus der Frau gesteuert wird. Immer führt der Körper
Tätigkeiten infolge der Steuerung durch unsere Psyche aus. Ist unsere
Psyche gesund, so werden die gesunden Signale in unseren Organen gesunde
Funktionen erfüllen. Ist unsere Psyche krank, so werden anfangs noch gesund
und funktionell arbeitende Organe Fehlsignale erhalten, die innerhalb der
Organe zu funktionellen Störungen führen. Wird ein Organ über einen
längeren Zeitraum fehlgesteuert, so wird es nach unterschiedlicher Zeit
unterschiedliche organische Schäden erleiden. Nun ist das Organ nicht mehr
funktionell gestört, sondern organisch gestört. Ein relativ neuer
Wissenschaftszweig, die Psycho-Neuro-Immunologie befasst sich mit
Phänomenen, bei denen das Immunsystem durch das Nervensystem von der Psyche
aus gesteuert wird. Dadurch erscheint es logisch, dass bei der Anwesenheit
eines aggressionsauslösenden Feindbildes
innerhalb unserer Psyche, auch ein aggressiveres immunologisches Geschehen
entsteht. Zum Thema Feindbild etwas später.
WIDERSTAND
Widerstand, von der psychologischen Warte
aus gesehen ist ein elementar wichtiger Mechanismus, der die Aufgabe hat,
unsere Identitätsstruktur zu erhalten. Sagt jemand zu uns beispielsweise im
7. Stock eines Hauses:" Spring aus dem Fenster", so würden wir
ohne unsere Widerstandsfunktion springen. Möchten sie gerne nach München
fahren, jemand schickt sie jedoch nach Hamburg, so fahren sie nach Hamburg,
auch ohne zu wissen, was sie eigentlich dort sollten. Mit unserer Widerstandsfunktion
fahren wir, unserem eigenen Motiv folgend, nach München. Unsere
Widerstandsfunktion besteht zwar schon seit unserer Geburt, wird aber in
unserer Pubertät gänzlich neu strukturiert. Oft ist diese Neustrukturierung
der Anlass für intensivste Familienzwiste in dieser Zeit. Eltern können
meist nicht verstehen, warum in dieser Phase so massiver Widerstand gegen
alle, oder sagen wir besser fast alle elterlichen Motive gebildet wird, die
die kindliche Identität einzuschränken drohen. Könnten wir uns besser an
unsere eigene Pubertät erinnern, so hätten wir keine Probleme damit zu
erkennen, dass Widerstand erst in der Folge von Beeinflussungsversuchen,
gewissermaßen als Schutzmechanismus unserer Identität entstand. In unserem
damals meist noch gesunden Widerstandsgeschehen bestand der konstruktive
Widerstand noch in ähnlicher Intensität, wie die Beeinflussungsintensität.
Soviel zu dem gesunden Widerstandsgeschehen. Wie aber wurde es krank? Als
Kinder hatten wir alle noch unseren eigenen Willen und unsere eigenen
Meinungen über die Lebensaspekte, die uns betrafen. Zum Beispiel hatten wir
unsere eigene Meinung über die Kleidung, die wir anziehen wollten. Wurden
uns andere Dinge angezogen, als wir selbst wollten, so meldete sich unser
Widerstand. Je nachdem, wie sich unsere Erzieher jetzt verhielten, wandelte
sich unser gesunder Widerstand nun in ein krankes Widerstandsgeschehen. Im
Falle, dass unsere Eltern mit großer falsch verstandener Dominanz und
Gewalt unsere eigenen Motive ignorierten und unterdrückten entstand eine Blockade unseres Widerstandes und
schließlich die äußerliche Resignation. In uns bestand in solchen
Situationen ein Riesenmaß an Frustrationen, das sich wandelte in die
Aggression. Aufgrund der unterdrückenden Dominanz unserer Eltern konnten
wir diese Aggression jedoch nicht direkt nach
außen in die Umwelt projizieren. Ein für uns weniger schädliches
Folgegeschehen bestand darin, daß wir die
Aggression auf andere Situationen oder Menschen übertrugen. Scheinbar
reduzierten wir dadurch die eigene Aggression. Oft jedoch glückte dieses
Vorgehen nicht und wir waren gezwungen, die aus der Frustration gebildeten
aggressiven Energien gegen uns selbst anzuwenden. Viele dieser selbstzerstörerischen Folgen sind uns bekannt. Ob es
sich nun um Fingernägel - Beißen, eigene Haare ausreißen bis hin zur
Artefaktbildung, also Selbstverletzungen handelt. Wurden hingegen unsere
eigenen Motive nur teils und mit geringer Konsequenz blockiert, entstand
eine Steigerung unserer Aggressionsbereitschaft und Aggressionsprojektion
bis hin zu einem selbstzerstörerischen
Widerstandsgeschehen. Was hat nun der Widerstand mit der Allergie zu tun?
Widerstand auf psychischer Ebene hat wie schon gesagt die Aufgabe, die
psychische Identitätsstruktur eines Individuums zu erhalten. Die körperliche
Widerstandsfunktion, auch Immunsystem genannt hat im Wesentlichen die
Aufgabe, die körperliche Integrität oder Identitätsstruktur eines
Individuums zu erhalten. Bei Allergikern lassen sich nun
überdurchschnittlich häufig Störungen dieser psychischen
Widerstandsfunktionen finden. Es scheint eine Parallele zu bestehen,
zwischen überschießendem immunologischem Widerstand gegen wertneutrale
Substanzen und einem ähnlich überschießenden psychischen
Widerstandsgeschehen gegen Realitätsanteile, in denen objektiv keine
Schädigung der Identitätsstruktur des Individuums erkannt werden kann. So,
wie ein Immunsystem also wertneutrale Blütenpollen bekämpft, bekämpft ein
Mensch das "zur Kirche gehen" des übernächsten Nachbarn, wettert
ein anderer gegen japanische Autos, schimpft ein anderer gegen das immer
vorhandene Sauwetter, hasst jemand alle Politiker und wieder einem anderen
wird schon schlecht beim Denken an die Punker. All diese Situationen haben
gemeinsam, dass eine Emotion besteht, die nur Schaden für den Betreffenden
bedeutet. Es entsteht Ärger, Wut oder Haß. Diese
Reaktionsweise scheint jedoch nicht in der Lage zu sein, die misslich
empfundene Realität zu verändern. Dieses Widerstandsgeschehen bedeutet also
nur Schaden und keinen Nutzen. Ähnlich wie bei der Allergie. Nur Schaden
und kein Nutzen. Psychisch wie körperlich werden Energien nur destruktiv
verbraucht, die in anderen Bereichen fehlen um konstruktive Aufgaben zu
erfüllen. Hier scheint eine zentrale Ursache aller Krebsformen begraben.
Die Immunstruktur eines Patienten hat nicht genug Energien und
Leistungsfähigkeit, um Krebszellen, von denen immerhin 6 Millionen pro Tag
in einem gesunden Menschen entstehen, zu erkennen und zu eliminieren.
FEINDBILD
Angeboren hat der Mensch vermutlich ein
sehr einfaches aber geniales Wertsystem, das nur in der Lage ist, die Werte
"Lebensfähigkeit und Lustbefriedigung" zu bejahen. Dieses
Wertsystem beinhaltet keine Möglichkeit der Verneinung. Ganz anders das uns
anerzogene Wertsystem. Es beinhaltet scheinbar vorwiegend das Ziel,
negatives Feedback und daraus resultierende Ablehnungen zu vermeiden.
Ablehnung löst Angst aus. Und so versuchen wir den Zustand der geringsten
Angstempfindung zu erreichen durch intensives Rennen nach positivem
Feedback. Durch die Werte unserer Erzieher teilten diese uns mit, was in
der jeweiligen Kultur positiv oder negativ interpretiert wurde. All unsere
Ideale wurden uns auf diese Art in unserer frühen Kindheit mitgegeben. Die
Älteren unter uns können sich noch an die Feindbilder erinnern, die damals
die Russen für den Deutschen bedeuteten. Aber nicht nur Russen, sondern
viele andere wertneutrale Bestandteile unserer Realität wurden negativ
interpretiert und zu Feindbildern gemacht. Und so können wir eine
Definition aufstellen. Ein Feindbild ist die Interpretation der Schädigung
und Gefährdung die mit einer Struktur verbunden wird. Strukturen sind
Menschen, deren Denkens - oder Verhaltensweisen oder auch Situationen und
Umstände. Die Existenz eines Feindbildes in unserer Psyche löst in erster
Linie Angst aus. Unwesentlich scheint es, ob die Angst nun bewusst gefühlt
wird oder "nur" unbewusst wirkt. Die durch das Feindbild
entstandene Angst bewirkt einen Mobilisierungsprozess. Dieser
Mobilisierungsprozess verursacht Fluchtverhalten oder ein aggressives,
gegen das feindlich interpretierte Objekt gerichtetes Verhalten. Solange
die Einschätzung eines Feindbildes in solchen Situationen der Realität
entspricht, resultiert aus dem realistischen Feindbild ein konstruktives
Flucht - oder Angriffsverhalten, das für unser Überleben günstig erscheint.
Entspricht aber unsere Einschätzung eines scheinbaren Feindes nicht der
Realität, weil dieses gar kein Feind ist, so resultiert ein irreales
Feindbild, das durch die trotzdem ausgelöste Angst nun ein destruktives,
also schädliches Flucht- oder Angriffsverhalten auslöst. Fühlen wir also
gegenüber einem Löwen ein Feindbild, so wird das resultierende
Fluchtverhalten die Erhaltung unseres Lebens bedingen. Fühlen wir aber
gegenüber einem Polizisten, der uns auf der Straße für eine
Fahrzeugkontrolle anhielt, ein Feindbild, so bedingt unser aggressives
"Was wollen Sie denn von mir" keine konstruktive Situation. Das
Feindbild Schwiegermutter verursacht häufig, dass wir an "dieser"
kein gutes Haar mehr lassen. Das Feindbild "der böse Nachbar"
wirkt ähnlich. Infolge unserer eigenen Feindbilder reagieren wir mit
Verhaltensweisen, die aus unseren scheinbaren Feinden bald echte Feinde
machen, weil denen gar nichts anderes übrig bleibt als unser Verhalten als
aggressiv - angreifend zu interpretieren. Prinzipien scheinen zu sein:
Unsere Feindbilder lösen Angst aus. Unsere Feindbilder reduzieren unsere
Objektivität. Unsere Feindbilder verursachen Aggressionen. Unsere irrealen
Feindbilder bewirken Zerstörungen. Feindbilder unserer Umwelt können unter
anderem sein: bestimmte Wettersituationen, Völker, Berufsgruppen, andere
Religionen, Sekten, die Frauen, die Männer, Kinder, der vor uns langsam
herfahrende Autofahrer und vieles andere. Unsere Feindbilder bestehen
natürlich nicht nur gegen unsere Umwelt. Innerhalb von uns dienen unser
Übergewicht, unsere Pickel, Falten, zu lange oder zu kurze Arme, zu helle,
zu dunkle oder zu wenig Haare und vieles andere als Feindbilder. Die
polaren Gegenteile unserer Ideale stellen wieder andere Feindbilder dar:
Aus unserem Gerechtigkeitsstreben entsteht unser Ungerechtigkeitsfeindbild.
Aus unserem Liebesideal entsteht unser Feindbild gegen das Böse. Aus
unserem Gesundheitsideal entsteht unser Feindbild gegen die Krankheit. Nun
sind wir auch bereit, so genannte Krankheitssymptome in ein Feindbild zu
zwingen. Fieber, Schmerz, Entzündungen und viele weitere gesunde Funktionen
unseres Organismus werden feindlich betrachtet und dadurch bekämpft. Nun
wird klarer, warum ich so großen Wert auf das Verständnis des Prinzips
"Feindbild" lege. Noch klarer wird dieses Prinzip durch die
vereinfachte Darstellung eines immunologischen Abwehrgeschehens. Stellen
Sie sich vor, Sie seien ein weißes Blutkörperchen, das mit Abwehrfunktionen
beauftragt ist. Sie könnten eine Mastzelle, ein T- oder B- Lymphozyt oder
irgendein Granulozyt aus der großen Gruppe der Granulozyten sein. Sie dürfen sich aussuchen, in welche
Rolle eines beliebigen weißen Blutkörperchens Sie schlüpfen möchten. Durch
das Herz ihres Wirtsorganismus werden Sie durch das Blutgefäßsystem
gepumpt. Auf Ihrem rumpeligen Weg durch Arterien und dem gemächlicheren
durch die Venen verspüren Sie, sagen wir, im rechten Augenwinkel Ihres
Wirtes, die Anwesenheit eines Fremdkörpers. Ihrem genetischen Auftrag
entsprechend müssen Sie eine Konfrontation mit dem Gegenstand eingehen, um
zu erkennen, ob es sich um eine neutrale oder feindliche Substanz handelt.
Die Art wie Sie erkennen können ob neutral oder Feind besteht z. B. durch
die Freisetzung von bestimmten Hilfsmitteln. Je nachdem für welches weißes Blutkörperchen Sie sich vorher
entschieden haben, werden bei diesem Vorhaben von Ihnen bestimmte
Hilfsstoffe freigesetzt. Auch jetzt können Sie sich wieder für verschiedene
Hilfsstoffe entscheiden. Ob Sie Histamin, Serotonin,
Prostaglandine, Kinine,
Prostacycline, Leukotriene
oder Thromboxan freisetzen liegt wiederum bei
Ihnen. Dummerweise entsteht bei der Freisetzung mancher dieser Mediatoren, wie wir diese Hilfsstoffe auch nennen, für
den Wirtsorganismus ein leichtes Jucken. Auf dieses Jucken kommen wir
später zurück. Gehen wir davon aus, dass die Substanz mit der Sie sich
konfrontierten neutralen Charakter hat, so ziehen Sie weiter Ihres Weges
auf der Suche nach Feinden. Bezüglich der allermeisten Substanzen mit denen
Sie sich täglich konfrontieren wird der Vorgang so ablaufen. So viel zum
gesunden Ablauf. Kommen wir nun zu den allergischen Vorstufen. Wieder sind
Sie, das weiße Blutkörperchen Ihrer Wahl, auf dem Weg durch das
Blutgefäßsystem. Wieder finden Sie einen Fremdkörper und setzten
auftragsgemäß beim Kennen lernen des Fremdkörpers manche der vorher
beschriebenen Mediatorsubstanzen frei. Diesmal
haben Sie jedoch mit Ihrem Wirtsorganismus Pech. Zwar ist die Substanz
wieder neutral, nehmen wir an, es sei eine Blütenpolle.
Im Moment der Freisetzung der Mediatorsubstanzen
bewirken diese ein leichtes, kaum wahrnehmbares Jucken in dem Gebiet, in
dem der ganze Vorgang sich abspielt. Ihres Wirtes Äußerung: "scheiß
Jucken" in Verbindung mit seinem unwilligen Stirnrunzeln und seinem
Ärger kriegen Sie natürlich nicht mit. Auch sein Feindbild, im Zusammenhang
mit seinem Juckempfinden bleibt Ihnen verborgen. Was Sie mitkriegen ist nur
der Orkan oder halbe Weltuntergang infolge des Reibens der monströsen
Finger ihres Wirtes im Augenwinkel in dem Sie sich gerade befinden. Obwohl
Sie bereit gewesen wären, die Blütenpolle als
neutral zu interpretieren, werden Sie aufgrund des Infernos, in das die
reibenden Finger Sie gestürzt haben, die eigentlich neutrale Blütenpolle als hochfeindlich interpretieren. Nun sind
Sie oder Ihre Freunde gezwungen, die Struktur der Blütenpolle
als feindlich im immunologischen Gedächtnis zu speichern. Während dieses
Vorganges erfüllen Sie Ihren immunologischen Auftrag in vorbildlicher Weise
und rufen noch viele Ihrer weißen Blutkörperchenfreunde zu Hilfe, um dem
scheinbaren Feind beizukommen. Die erschienenen Freunde, auch nicht faul
greifen in den Vorgang ein, übernehmen Ihr Schreien "Feind,
Feind" und setzen Ihrerseits Mediatorsubstanzen
frei. Für Ihren Wirt heißt das, dass sein Juckempfinden sich in ungeahnte
Größen intensivieren wird. Und damit natürlich sein Reiben und Kratzen im
Augenwinkel. Und damit natürlich das Inferno. Teufelskreis. Alles begann
mit einem harmlosen Kennen lernen zwischen einem harmlosen Blutkörperchen
und einer harmlosen Blütenpolle. Durch das
Feindbild des Wirtes gegenüber dem kaum empfindbaren
Jucken entstand der aggressive Akt des zerstörerischen Augenreibens. Und
daraus wiederum entstand eine Irreführung des Immunsystems gegen neutrale
Substanzen. Besonders schädlich macht sich in dieser oder ähnlichen
Situationen unser immunologisches Gedächtnis bemerkbar. Im Gesunden
befinden sich in diesem Gedächtnis die Daten über feindliche Strukturen und
Daten über die besten Waffen, die gegen Feinde angewandt werden können.
Somit wird ein immunologisches Geschehen deutlich schneller und effizienter
ablaufen, sobald es gespeichert ist. Genauso aber natürlich auch bei der
Allergie. Eine Bahnung findet statt. Der destruktive Vorgang verläuft immer
schneller und intensiver. Wir befinden uns im Zustand einer Allergie.
Dieses Beispiel einer Allergieentstehung ist in erster Linie auf die
Allergien im Haut-, Augen-, Nasen-, Rachen-, sowie im Lungenbereich
anwendbar. Durch das neuere Wissenschaftsgebiet der
Psycho-Neuro-Immunologie sind ergänzend zu dem eben genannten Beispiel auch
noch direkte Einflussnahmen unserer Psyche auf das
Immunsystem erklärbarer geworden. Eine aggressivere psychische Grundhaltung
eines Patienten scheint eine weit höhere destruktive
Aggressionsbereitschaft des Immunsystems zu bewirken.
FEINDBILDLÖSUNG
Gehen wir davon aus, dass wir einen Feind
oder eine feindliche Situation erkennen können müssen um am Leben zu
bleiben, so haben unsere Feindbilder einiges für sich. Beispielsweise entsteht
infolge des Erkennens eines Löwen in freier Wildbahn durch unser Feindbild
eine Angst, die zu einem Fluchtverhalten führt. In Verbindung mit Angst
werden Körperreserven mobilisiert, die die Leistungsfähigkeit des
Organismus derart intensivieren, dass wir dadurch eine Chance haben den
nächsten Baum früher als der Löwe zu erreichen und ihn schneller als der
Löwe zu ersteigen. Zugegeben, eine Löwenkonfrontation geschieht den
Allerwenigsten innerhalb unserer Kultur noch. Aber in der Zeit, in der das
menschliche Nervensystem, das Hormonsystem und das Immunsystem gebildet
wurden, waren Lebenssituationen alltäglich, in denen nur derjenige
überlebte, der ein intaktes Nerven-, Hormon- oder Immunsystem hatte. Teils
dummer weise haben wir heute noch diese antiquierten 3 Systeme, die immer
noch mit Macht versuchen ihre Aufgaben, die ihnen biologisch gegeben
wurden, zu erfüllen. Versuchen wir uns, die heutigen Lebenssituationen
vorzustellen, in denen wir ein Feindbild sehen. Welches unserer heutigen
Feindbilder löst wirklich noch Gefahr für unsere Existenz oder
Lustbefriedigung aus? Heute ist es in der Regel so, dass durch unsere fehlinterpretierten Feindbilder Lebenssituationen
entstehen, innerhalb derer das Leben gestört oder sogar zerstört wird. Wir
können also die Regel aufstellen, daß reale
Feindbilder Ängste oder Aggressionen auslösen, die das Leben durch Flucht-
oder Angriffsreaktionen erhalten. Hingegen führen irreale Feindbilder zu
Ängsten oder Aggressionen, die das Leben durch Flucht- oder
Angriffsreaktionen gefährden. Wenn diese Erkenntnis alles wäre, was wir
benötigten um ein irreales Feindbild zu lösen, so hätten wir leichtes Spiel
mit unseren fehlinterpretierten Feindbildern.
Aber diese Erkenntnis ist ein Teil der Voraussetzungen, die wir benötigen
um irreale Feindbilder zu lösen. Provokativ will ich nun einige Thesen
aufstellen, die unser bestehendes Wertgefüge mit seinen irrealen
Feindbildern etwas durcheinander bringen sollen. These 1
: Die Realität ist wertneutral. Wo immer wir Menschen etwas positiv
oder negativ bewerten, geschieht dies durch irreale Werte in uns. These 2 : Liebe ist die Harmonieempfindung in der Folge der
wertneutralen Akzeptanz gegenüber der Realität. These 3 :
Negativinterpretationen gegenüber Realitätsanteilen resultieren aus Fehlverständnis.
These 4 : Das Verstehen gegenüber
Realitätsanteilen ist der Schlüssel zur wertneutralen Akzeptanz und damit
zur Liebe. Gehen wir auf den Formenkreis der Allergie in Verbindung mit
diesen 4 Thesen ein. Die meisten Allergiker sehen die Allergie oder deren
Symptome negativ. Gehen wir darauf ein, was an der Allergie negativ sein
könnte. Ist es das Immunsystem selbst, das uns die Allergie ja beschert?
Nein, denn ohne unser Immunsystem könnten wir nicht leben. Sind es Teile
des Immunsystems, also weiße Blutkörperchen, die Mediatorsubstanzen
oder die Antikörper? Nein, denn die erfüllen ja auch nur die Aufgaben, zu
denen sie genetisch gezwungen werden und die uns auch das Leben erhalten.
Ist es das Jucken in Nase oder Augen? Nein, denn ursprünglich soll das
Jucken ja zu einer Durchblutungsförderung im betreffenden Gebiet und damit
zu besseren Stoffwechselleistung führen. Ist es
die Sekretionssteigerung in der Nase, der Lunge oder das Tränen der Augen?
Nein, denn das ist ja ursprünglich ein gesunder Entgiftungs- oder
Reinigungsvorgang der das Antigenbefallene Gebiet von den Antigenen
befreien soll. Ist es das Allergen selbst? Nein, denn ein Allergen ist in
der Regel eine neutrale, körperunschädliche Substanz, die ihren
Schädigungscharakter erst durch unser Bekämpfen erhält. Was also ist das
negative an der Allergie? These 5 besagt, daß die
anerzogene Negativinterpretation gegenüber Teilen der Realität Feindbilder
verursacht, die die Liebesfähigkeit gegenüber uns selbst verhindert und
Gewalt gegen das negativ Interpretierte auslöst. Liebe uns gegenüber
beinhaltet die völlige Integration aller unserer Strukturen und Funktionen.
Was aber denken wir über einen schmerzenden Finger an unserer Hand?
"Dieser blöde Finger! Ich könnt ihn abhacken!" Was denken wir
über "unseren Husten"? "Der doofe Husten!" Wir
entpersönlichen und desintegrieren einen
unangenehmen Vorgang, ein Gefühl oder eines unserer Körperteile und
projizieren unsere Aggressionen darauf. Anstelle unseren
Körper wieder lieben zu lernen hacken wir durch aggressive Gedanken
und Taten auf alles ein, was wir durch unsere irrealen Werte negativ
bewerten. Lehnen wir zum Beispiel die Angst ab, weil unsere Kultur
gegenüber der Angst eine oft negative, ablehnende, feindliche Haltung
einnimmt, so liegt es für uns nahe, etwas gegen die Angst zu unternehmen.
Zuerst ignorieren wir sie, solange es geht. Weil unsere Angst in der Folge
der Ignoranz steigt, müssen wir uns bald zwingen, Dinge zu tun, die die
Angst nun versucht zu verhindern. Und weil die Angst dadurch nur noch
weiter steigt, sind wir bald gezwungen, zu Psychopharmaka zu greifen, um
Dinge noch tun zu können, die eine übermächtige Angst versucht zu
verhindern. Daß diese Angst nun zu einem massiven
Feindbild wurde und in dieser Phase vehement bekämpft wird ist allen
verständlich. In dieser Phase haben wir meist schon längst vergessen, daß alles dadurch begann, dass wir selbst den ersten
Stein gegen die Angst warfen, indem wir unsere damals noch geringe Angst
ignorierten. Bei den Allergien verläuft der Vorgang nicht unterschiedlich.
So, wie die Angst durch Ablehnungsvorgänge sensibilisiert und intensiviert
wird, entstehen durch die selben Ablehnungsvorgänge Sensibilisierungen des
Immunsystems gegen wertneutrale Substanzen, bis wir diese wertneutralen
Substanzen schließlich zu Allergenen gemacht haben. Wo immer wir ein
irreales Feindbild innerhalb unserer Psyche gegenüber neutralen oder sogar
gesunden Funktionen unseres Körpers oder seiner Funktionen haben, werden
wir es sein die die ersten Steine werfen. Wir sind dann auch die, die sich
beklagen über die destruktiven Reaktionen unseres Organismus, die wir durch
unser Steinwerfen jedoch ausgelöst haben. Durch unser Feindbild haben wir
unseren Organismus zu einem Opfer gemacht, das wir nun als Aggressor
betrachten, weil sich dieser Organismus wehrt. Nun betrachten wir uns als
die armen angegriffenen Opfer der feindlich interpretierten Reaktionen
unseres Organismus. Alle bekannten Kriege oder Familienzwiste verliefen
nach dem selben Muster einer Feindinterpretation.
Bei genauerer Betrachtung jedoch gab und gibt es immer nur Opfer. Lernen
wir also, innerhalb all unserer Negativinterpretationen Aufträge zu sehen,
die Realität so verstehen zu lernen wie sie zu sein scheint. Neutral.
KÖRPERLICHE ALLERGIEURSACHEN
Wie in allen Krankheitsbereichen ist ein
pathologisches Geschehen selten nur durch einen Faktor bedingt. Sehr oft
sind Mischbegründungen für die Entstehung von Allergien zu finden. An
oberster Stelle der organischen Ursachen von Allergien finden wir wohl die
medizinischen Versuche, Infektionskrankheiten zu bekämpfen. In der Praxis
ergibt sich eine Parallele zwischen der Anwendung von Schutzimpfungen,
Antibiotika, Corticoiden, Fiebersenkungsmethoden
und der Wahrscheinlichkeit einer Allergieentwicklung. Eine weitere, wesentliche
Rolle spielt natürlich auch unsere direkte Umwelt. Die trockene Luft, in
der wir oft leben und arbeiten bedingt Fehlfunktionen im Schleimhauttrakt
des Atmungssystems, die die allergische Disposition fördern. Staub,
rauchige Luft tut das ihre dazu. Störungen der Verdauungsfunktionen, oft
ausgelöst durch Antibiotika Gaben, verursachen die Aufnahme von Substanzen
in den Organismus, die dort nicht hingehören, sowie Substanzen die benötigt
würden, zu gering resorbiert werden können.
THERAPIEANSÄTZE
Im Falle, dass in unserer Psyche Allergie
bedingende Feindbilder oder mit Allergien einhergehende überdimensionierte
Widerstandsbereiche existieren empfiehlt sich vorwiegend die
Psychotherapie. Bei allergischen Immunreaktionen, die vorwiegend auf
physikalische, chemische oder mechanische Ursachen zurückführbar scheinen
empfiehlt sich ein Konzept zur Steigerung der Allgemeinresistenz mit
Hauptaugenmerk auf immunologische Funktionen. Nach Möglichkeit ist ins Auge
zu fassen, die Lebensumstände, innerhalb derer eine physikalische,
chemische oder mechanische Schädigungssituation besteht zu ändern. Gemeint
ist damit eine berufliche oder private Atmosphäre. Bei
Allergiehintergründen, die sich auf Störungen unserer Organe beziehen, ist
durch geeignete Diagnoseverfahren, wie zum Beispiel die Irisdiagnose,
Bioelektronische Funktionsdiagnose, Hand - und Fußreflexzonendiagnose,
sowie die Elektroakupunktur oder andere das gestörte Organ zu finden und zu
therapieren.
WIDERSTANDSFÄHIGKEITS- STEIGERUNG
Wie alles Leben, so lebt auch und
insbesondere unser vegetatives Nervensystem und unser Immunsystem vom
Wechsel der Zustände, durch den Wechsel der Anforderungen, die auf uns
Menschen einwirken. In allen Phasen, in denen der Mensch sich entwickelt
hat unterlag er wechselnden Witterungseinflüssen. Er hatte auf Schwankungen
der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, des Luftdruckes, der Lichteinflüsse
zu reagieren. Das vegetative Nervensystem, das Hormonsystem und das
Immunsystem erfüllen die Aufgaben der Anpassung in geradezu genialer Art
und Weise. Außer wir leben innerhalb unserer Zivilisation auf eine Art,
durch die wir die Funktionen der angesprochenen 3 Systeme zwangsläufig nur
stören und zerstören können. Wir versuchen auf viele Weisen, den störend
empfundenen Einflüssen der Umwelt zu entkommen. Und was rastet, das rostet.
Kein Wunder, dass das vegetative Nervensystem, das Hormonsystem und das
Immunsystem, also unsere wesentlichsten Steuerungssysteme immer mehr den
Geist aufgeben und mehr und mehr fehlreagieren?
Die Therapie der 3 Systeme sieht so aus, daß wir
versuchen, störende Einflüsse zu erkennen, zu lösen und diesen 3 Systemen
so viel wie möglich verschiedene Wechselreize zukommen zu lassen.
WECHSELREIZE
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht,
Luftdruck
Belastung oder Aktivität im Wechsel mit
Ruhe
Säure im Wechsel mit Basen
Flüssigkeitshaushalt (Trinken, Dürsten)
Essen (Überfressen, Fasten)
Atmen (Hyperventilation, Hypoventilation)
Körperpositionen (Kopf oben oder unten)
KÄLTEKONFRONTATION
Durch Kältekonfrontation wird dem
Organismus Wärme entzogen, die er umgehend wieder produzieren muss. Bei
dieser Neuproduktion von Wärme wird der Stoffwechsel derart angeregt, daß eine massive Resistenzsteigerung die Folge ist.
Sinnvoll erscheinen diese Kälteanwendungen durch:
1. Abreibungen mit nassen kalten Tüchern.
2. Kalte Wickel.
3. Kalte Güsse oder Dusche mit
Waschlappenkappe.
WÄRMEKONFRONTATION
Durch Wärmekonfrontation wird dem
Organismus ein größeres Maß an Wärme zugeführt, als er möchte. Das im
Übermaß bestehende Temperaturpotential muss vom Körper reduziert werden.
Dieser Reduktionsvorgang aktiviert das vegetative Nervensystem, das
Hormonsystem und dadurch den Stoffwechsel.
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Copyright © 1998 Peter A. Hartberger
Donnerstag, 06. August 2009
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